Prager Eltern-Kind-Programm

Das Prager Eltern-Kind-Programm (PEKiP) ist ein Konzept für die Gruppenarbeit mit Eltern und ihren Kindern im ersten Lebensjahr, das im Rahmen einer Krabbelgruppe den Prozess des Zueinanderfindens unterstützen soll und auf eine Frühförderung der Babies sowie einen Erfahrungsaustausch der Eltern abzielt.

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Basierend auf seinen Forschungen zur Begleitung von Säuglingen in der häuslichen und außerhäuslichen Betreuung entwickelte der Prager Psychologe Jaroslav Koch Bewegungs- und Spielanregungen für das Baby. Darauf aufbauend konzipierten die Psychologin Christa Ruppelt und der Sozialwissenschaftler Hans Ruppelt das sozialpädagogische Gruppenprogramm für junge Eltern. Seit 1978 bot der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit die Fortbildung für pädagogische Fachkräfte nach dem PEKiP-Konzept an. Im Jahre 1988 gründete sich der Verein PEKiP e. V., der seitdem PEKiP-Fortbildungen durchführt und eine Bild-/Wortmarke angemeldet hat, die von vielen Anbietern verwendet wird.

Im Mittelpunkt stehen in der Gruppenarbeit die PEKiP Spiel-, Bewegungs- und Sinnesanregungen für Eltern und Kinder. Generationsübergreifend sind Eltern und Kinder gemeinsam spielend tätig. Eine Gruppenleiterin begleitet den Austausch und das Lernen der Teilnehmenden untereinander. In der Gesprächsführung verbalisiert sie Befindlichkeiten, Absichten und Erlebnisse der Teilnehmer. Sie informiert Eltern über die frühkindliche Entwicklung ihres Kindes und ist Modell für Eltern und Kinder im miteinander spielen. Die grundlegenden Lernziele sind Kooperationsbereitschaft und Einfühlungsvermögen für alle Teilnehmer.

Die Gruppenleitung achtet darauf, durch behutsame Gesprächsführung zu erreichen, dass Eltern auf Unterschiede zwischen gleichaltrigen Baby nicht mit Wertung, Besorgtheit oder Konkurrenz reagieren, sondern die Vielfalt der Entwicklungen als Besonderheiten der Kinder schätzen lernen. Zugleich leistet die Kursleiterin einen Beitrag zur Gesundheit des Kindes, indem sie bei körperlichen oder verhaltensbezogenen Auffälligkeiten den Eltern rät, den Kinderarzt auf diese Besonderheit aufmerksam zu machen.

Typischerweise sind die Babys in PEKiP-Treffen völlig nackt. Ausnahmen aus praktischen Gründen sind möglich; so wird eine Mutter, die ihr Baby stillen will, ihm zuvor meist eine Windel anlegen. Damit die Babys nicht auskühlen, wird der Raum warm aufgeheizt. Die den Kurs leitende Person bringt einfache Spielmaterialien mit, die das Kind zum Ausprobieren anregen können, um den Eltern Beispiele zu geben, wie man auch zuhause alltägliche Gegenständen zum Spielen mit dem Baby verwenden kann.

Source: Wikipedia

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